Passivhaus kaufen – worauf muss man achten

geschrieben von admin am Dienstag, den 26. Oktober 2010 um 16:26

Passivhaus kaufenBevor sich die Familie dazu entschließt, ein neues Haus zu beziehen, sind viele Vorüberlegungen zu treffen. Mieten oder Haus kaufen ist oft die erste Frage. Förderung von Wohnungsbau und der Wunsch nach Alterssicherung lassen die Entscheidung häufig in Richtung des Erwerbs eines Hauses fallen. Die nächsten Fragen drehen sich um Neubau oder Altbau mit Renovierungsmöglichkeiten. Bei handwerklichem Geschick ist die zweite Möglichkeit vorzuziehen, besonders wenn es Freunde gibt, die gerne mithelfen, kann viel Geld gespart werden. Ist diese Möglichkeit nicht gegeben, dann kommt ein Neubau in Frage.

Nach heutigen Erkenntnissen scheint ein Nullenergiehaus, also ein Haus, dessen Energiebilanz ausgeglichen ist, die beste Möglichkeit in Bezug auf ökologische und finanzielle Aspekte zu sein. Einen Zwischenschritt dahin stellt das Passivhaus dar, da es sich nachträglich durch den Einbau von Solarelementen zum Nullenergiehaus ausbauen lässt.

Ein Passivhaus verfügt zunächst über eine sehr gute Wärmedämmung. Hat man sich entschieden, ein solches Haus kaufen zu wollen, dann sind alle Bereiche so zu gestalten, dass möglichst wenig Wärme aus dem Haus dringen kann. Dazu gehören neben der gesamten Hülle des Gebäudes auch die Fenster. Kältebrücken, welche bei Metallfenstern oft bestehen, sind zu vermeiden. Bewährt haben sich Dreifachfenster mit Beschichtungen, die Sonnenwärme in das Haus lassen, jedoch Wärme aus dem Haus zurück reflektieren, die somit einer Wärmezufuhr in das Haus dienen. Die Beschichtungen sind dabei so an den drei Scheiben im Inneren der Fenster angebracht, dass sie durch Reinigung nicht zerstört werden können. Zwischen die Scheiben wird außerdem Edelgas mit einer sehr schlechten Wärmeleitfähigkeit gefüllt. Moderne Fenster mit einer mit Gas gefüllten Dreifachverglasung erreichen optimale Wärmeisolationswerte.

Ein weiterer Punkt, den es bei einem Passivhaus zu beachten gilt, ist die Lüftung. Da das Haus weitestgehend dicht ist, findet bei geschlossenen Fenstern keine Lüftung statt. Es hat sich herausgestellt, dass ein Lüften durch Öffnen von Fenstern energetisch sehr ungünstig ist. Es wurden daher Lüftungsanlagen entwickelt, die Luft an geeigneten Stellen in das Haus lassen. Diese Luft wird durch verschiedene Möglichkeiten der Wärmegewinnung erwärmt, heizt also das Haus und verlässt es, nachdem ihr Wärme entzogen wurde, an anderen Stellen, vorzugsweise auf Toiletten. Als Wärmequellen dienen die in dem Haus lebenden Menschen, deren Körpertemperatur höher ist als die Wohlfühltemperatur. Weitere Wärmequellen können Wäschetrockner mit eingebauter Wärmepumpe sein und der Wärmegewinn durch die modernen Fenster.

Beachtet man alle Möglichkeiten, die ein Passivhaus bietet und die zusätzliche staatliche Förderung, dann kann man ein Haus kaufen und bewohnen, das wenig Energie verbraucht, die Umwelt nicht belastet und letztendlich preiswerter als ein konventionell gebautes Haus ist.


Kommentare deaktiviert für Passivhaus kaufen – worauf muss man achten

Kategorie: Eigenheimfinanzierung,Passivhaus


über uns

Frank Müller - Architekturbüro Müllers Büro

Wir sind ein Architektur und Ingenieurbüro in Berlin. Wir haben uns auf Niedrigenergie- und Passivhäuser spezialisiert. Das Passivhaus erlangt in Zeiten hoher Energiekosten immer mehr an Bedeutung. Wir möchten Sie hier über Passivhäuser und über Neues zu diesem Baukonzept informieren.